CALL FOR PAPERS

ICASTIS 2026
DER MENSCHLICHE ÜBERSETZER: Neue Rollen und Kontexte
Marmara-Universität, Istanbul — 30. September–2. Oktober 2026

Im 21. Jahrhundert wird der Beruf des Übersetzers im Zuge von Künstlicher Intelligenz (KI), Digitalisierung, Krisensituationen, interkulturellen Interaktionen, neuen Kommunikationsräumen, Professionalisierungsprozessen und gesellschaftlichen Transformationen neu definiert. Seit James Holmes die Bezeichnung und das Wesen der Übersetzungswissenschaft hinterfragte, werden Definition und Umfang der Übersetzung sowie die Aufgaben und Kompetenzen des Übersetzers fortwährend im Licht neuer theoretischer Wendepunkte, Rahmenkonzepte und Anwendungsänderungen – insbesondere in den Sozialwissenschaften – aktualisiert.
Obwohl der Einfluss des Posthumanismus dazu geführt hat, dass künstliche Intelligenz und Technologie heute im Zentrum der translatologischen Diskussionen stehen, sind die Probleme unseres Fachgebiets zweifellos weitaus vielfältiger. Die Vernachlässigung der über die Digitalisierung hinausgehenden Themen und Debatten der Übersetzungswissenschaft könnte besorgniserregende Folgen die Disziplin mit sich bringen.
Nach der ersten Tagung im Jahr 2022 und der zweiten, die 2024 an der Bolu Abant İzzet Baysal Universität stattfand, wird der 3. Internationale Kongress für Akademische Übersetzungswissenschaften (ICASTIS) vom 30. September bis 2. Oktober 2026 an der Marmara-Universität in Istanbul ausgerichtet. Ausgehend von den oben genannten Überlegungen wird der Kongress den „menschlichen Übersetzer“ in den Mittelpunkt stellen – nicht nur in digitalisierten Umgebungen und Kontexten, sondern in sämtlichen Bereichen der Übersetzung, wo er seit Jahrhunderten als Kulturvermittler, Kommunikationsspezialist, Mittler, Wegweiser und gesellschaftlicher Planer auftritt.
ICASTIS 2026 zielt darauf ab, das Verhältnis von Menschen und künstlicher Intelligenz nicht als dualistischen Gegensatz, sondern aus einer deskriptiven Perspektive zu betrachten und sich auf Problemidentifikation und Lösungsvorschläge zu konzentrieren. Anstatt Technologie als Retter oder Bedrohung zu verstehen, möchten wir sie als ein Phänomen betrachten, das neue Kontexte, Arbeits- und Kommunikationsräume sowie neue Beziehungsdynamiken erforderlich macht. Der Begriff „menschlicher Übersetzer“ lässt sich somit nicht nur als Produkt technologischer Entwicklungen, sondern ebenso gesellschaftlicher, kultureller und ideologischer Kontexte sowie der Übersetzerausbildung verstehen.
ICASTIS 2026 beabsichtigt, das theoretische Fundament der Übersetzungswissenschaft mit gegenwärtigen Diskursen– wie traumabewusste Übersetzung in der Krisenkommunikation, ökologisch orientierte Forschung und nachhaltige Übersetzung, Kompetenzarchitektur in der Übersetzerausbildung, Human-in-the-Loop-(HITL)-Prozesse in der Mensch-Maschine-Interaktion sowie feministische Retranslationen – in Beziehung zu setzen und die neuen Rollen und Kompetenzen des menschlichen Übersetzers anhand der unten genannten Themenschwerpunkte zu problematisieren.
Darüber hinaus werden alle Beiträge einem Begutachtungsverfahren nach dem Double-Blind-Peer-Review-Verfahren unterzogen. Es werden auch Beiträge angenommen, die sich mit aktuellen Fragen und Herausforderungen der Übersetzungswissenschaft auseinandersetzen und einen relevanten Beitrag zum Fachgebiet leisten.


Bu sayfa ICASTIS (III. Uluslararası Akademik Çeviribilim Çalışmaları Kongresi) tarafından en son 17.10.2025 00:35:43 tarihinde güncellenmiştir.

HIZLI ERİŞİM